Freitag, 20. März 2009

Die jüdische Weltverschwörung

Behauptung: Bei dem Anschlag vom 11. September sind keine (oder nur wenige) Juden getötet wurde. Sie wurden vorher gewarnt. Das zeigt, dass die Anschläge von einer jüdischen Weltverschwörung geplant und durchgeführt wurden.

Erklärung: Die Behauptung, es seien keine Juden getötet worden, kommt ursprünglich aus einer syrischen Zeitung nur vier Tage nach dem Anschlag.
Tatsächlich sind nach den offiziellen Opferlisten etwa 400 Juden ums Leben gekommen. Genaue Zahlen gibt es nicht, da nicht von allen Opfern die Religionszugehörigkeit bekannt war.

Wer Lust hat, kann sich ja mal die Liste aller Opfer ansehen. Dabei sind einige Namen zu finden, die zumindest auf einen jüdischen Familienhintergrund schließen lassen.

Passt die Behauptung zur Verschwörungstheorie? Das lässt sich schwer sagen, da nicht klar ist, welchen Nutzen die Juden von dem Anschlag gehabt haben sollten. Darüber hinaus wären Verschwörer wohl kaum das Risiko eingegangen, hunderte Unbeteiligter im Vorfeld zu informieren, obwohl die Geheimhaltung des Vorhabens doch oberste Priorität haben müsste.

[Update]
Andreas von Bülow wundert sich darüber, dass am 11. September nur ein Isreali umgekommen ist. Er behauptet das sei "statistisch gesehen auffallend wenig". Deutschland hat mehr als zehnmal so viele Einwohner, wie Isreal. Bei den Anschlägen kamen auch etwa zehnmal so viele Deutsche ums Leben. Nämlich elf. Hierzu hat Herr Bülow scheinbar keine Meinung. Zumindest schließt er daraus nicht, der deutsche Geheimdienst sein auch beteiligt.

4 Kommentare:

  1. So was. Und ich dachte immer, syrische Zeitungen seien eine absolut seriöse Quelle für alle Themen, die Israel betreffen.

    Die Vorstellung, dass der deutsche Geheimdienst sowas hinkriegen würde, dürfte sogar Verschwörungstheoretikern zu absurd sein.

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  3. Für 11 deutsche Opfer gibt es in Berlin einen Gedenkstein. (http://www.netzeitung.de/vermischtes/1150797.html)

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  4. Danke für den Hinweis, Procratinator. Ich habe das im Post geändert.
    Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der eine tote Israeli alles andere als "unwahrscheinlich" ist.

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